Verraten und vergessen?

Tagung

Verraten und vergessen?

Frauen in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban

Tagungsnr.
23028
Von: 08.03.2023 13:00
Bis: 08.03.2023 20:00
Französische Friedrichstadtkirche

© ton koene / Alamy Stock Foto

Durch die menschenfeindliche Politik der Taliban werden Millionen von Frauen und Mädchen ihrer Rechte auf ein freies, sicheres und gleichberechtigtes Leben beraubt. Im Rahmen eines Kongresses sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, Solidarität mit afghanischen Frauen zu schaffen.

Inhalt

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Die meisten Mädchen und Frauen werden in Afghanistan im öffentlichen wie im privaten Raum diskriminiert und systematisch unterdrückt: Immer wieder drohen ihnen Zwangsehen, willkürliche Inhaftierungen und Folter. Rund eineinhalb Jahre nach der Machtübernahme der Taliban kommen Repräsentantinnen von United Voice of Women for Peace und weitere Vertreterinnen von afghanischen Frauengruppen in Berlin zusammen. Ziel ist es, sich auszutauschen, zu vernetzen und mit deutschen Politiker*innen in Dialog zu treten. Auf entscheidungspraktischer Ebene wird es dabei um Verfahren des Familiennachzugs nach Deutschland und aufenthaltsrechtliche Aspekte gehen. Im Mittelpunkt aller Gespräche steht die Frage, wie Solidarität mit den Frauen in Afghanistan aus Sicht einer feministischen Außenpolitik gelingen kann und welche Verantwortung Deutschland hierbei hat.

Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Frauen.

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The Taliban's anti-human policies deprive millions of women and girls of their rights to a free, safe and equal life. Within our congress, we will explore ways to build solidarity with Afghan women.

Most girls and women in Afghanistan are discriminated against and systematically oppressed in both the public and private spheres: they are repeatedly threatened with forced marriages, arbitrary imprisonment and torture. About one and a half years after the Taliban took power, representatives of United Voice of Women for Peace and other representatives of Afghan women's groups are meeting in Berlin. The aim is to exchange ideas, build networks and start a dialogue with German politicians. At the decision-making level, the focus will be on procedures for family reunification in Germany and aspects of residence law. At the center of all discussions is the question of how solidarity with the women in Afghanistan can succeed from the perspective of a feminist foreign policy and what responsibility Germany has in this regard.

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Programm

12.30 Uhr Ankommen und Anmeldung
mit Kaffee

13.00 Uhr Thematische Begrüßung
Dr. Friederike Krippner, Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin

Dr. Alema, Afghanistanreferentin PRO ASYL

13.10 Uhr Grußwort
Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe

13.15 Uhr Bericht aus Afghanistan
Zahrah Nabbi, Journalistin und Aktivistin in Afghanistan

13.30 Uhr Frauenbewegung als Befreiungsbewegung im Iran und Afghanistan

Nahid Olumi, Autorin des Buches Elite Frauen Afghanistans und die verantwortliche Sekretärin von Watan Radio and Television

Dr. Shiva Kambari, Unabhängige Beraterin im Bereich internationale Beziehungen, Vertrauensbildung, Entwicklung und internationaler Handel

14.00 Uhr Workshops – Selbstbestimmung nach der Flucht
1) Aus dem Exil für Demokratie und Menschenrechte in Afghanistan eintreten!

Referentinnen:
Zolfar Habib, Aktivistin und Öffentlichkeitsreferentin Flüchtlingsrat Brandenburg.

Farshed Djobel, Ehemalige Professorin an der Polytechnischen Universität Kabul, Mitarbeiterin des Ministeriums für Verkehr und Transfers und Mitglied der afghanischen Frauenbefreiungsbewegung

Sara Nabil, Künstlerin, Menschenrechtsaktivistin und eine der Gründerinnen der Shamamah Gallery

Afifa Azadzoy, Absolventin der Rechts- und Politikwissenschaften und Vizepräsidentin der Afghan Lawyers Association in Europe

Moderation:
Sanga Siddiqi, Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin, zuständig für Politik im Ministerium für Soziales und Beschäftigung der Niederlande

2) Flucht vor staatlicher und patriarchaler Gewalt: Schutz in Deutschland?

Referentinnen:
Shila Zare, Pharmazeutische Unternehmerin und Studentin der Sozialpolitik

Nazia Noory, Zivilgesellschaftliche Aktivistin für die Gleichstellung und Mitglied der International Women's Organization for Peace

Manizha Isaar, Menschenrechtsaktivistin, Mitglied der Afghanistan Transitional Justice Coordination Group und des Afghan Women Leader Forum, Vorstandsmitglied des Bakhtar Institute
Rita Rahimi, Leiterin der Frauenkommission der Union afghanischer Vereine in den Niederlanden

Moderation:
Sajia Behgam, Gründerin und Leiterin für Bildung und Kapazitätsaufbau des Bakhtar Institute, Vorstandsmitglied von Medica Afghanistan

15.30 Uhr Pause mit Kaffee

15.50 Uhr Asyl und Kunst – zur Verarbeitung der Flucht
Sara Nabil, Künstlerin, Menschenrechtsaktivistin und eine der Gründerin der Shamamah Gallery

16.00 Uhr Afghanistan: die Verantwortung der Bundesregierung für Frauen in Afghanistan und den Schutz in Deutschland

Dr. Alema Alema, Pro Asyl, ehemalige stellv. Ministerin des Friedensministeriums in Afghanistan
Wiebke Judith, Rechtspolitische Sprecherin /Teamleitung Recht & Advocacy PRO ASYL

16.15 Uhr Feministische Außen- und Innenpolitik: Was bedeutet das für Afghanistan

Clara Bünger, MdB Die Linke
Schahina Gambir, MdB Bündnis90/Die Grünen
Moderation: Johanna du Maire, Juristische Referentin bei der Bevollmächtigten der EKD

18.00 Uhr Vernetzungsgespräche

20.00 Uhr Ende

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Leitung

Dr. Max Oliver Schmidt

Studienleiter Migration und Europa

Telefon (030) 203 55 - 588

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